Beschluss: zur Kenntnis genommen

Fachbereichsleiterin Zander erläuterte anhand einer Power-Point-Präsentation die Arbeit des Arbeitskreises „Schulentwicklung“, die angestrebten Ziele sowie den Werdegang des gegenwärtigen Themas „Jahrgangsbündelung“.

Sie erklärte, dass die fehlenden Räumlichkeiten und die mangelnde Lehrerversorgung kurzfristig zu der gestrigen Abstimmung im Schulvorstand und Gesamtkonferenz über eine Jahrgangsbündelung geführt haben.

Sie betonte deutlich, dass die Entscheidung zum Wohle der Kinder und aus pädagogischer Sicht notwendig sei. Der Arbeitskreis habe sich aufgrund der mangelnden Lehrerversorgung bewusst für eine schnelle Lösung entschieden um eine Umsetzung nach den Sommerferien zu ermöglichen.

Das Ergebnis der Abstimmung des Schulvorstandes und der Gesamtkonferenz ergab eine Befürwortung der Jahrgangsbündelung ab 2017/2018 mit dem Jahrgang 1 am Standort Deichhausen und dem Jahrgang 3 am Standort Mitte und der 1. und  2. Klasse an der GS Lemwerder- Standort Deichshausen und die 3. und 4. Klasse an der GS Lemwerder- Standort Mitte ab 2018/2019.

 

Frau Zander verlas daraufhin den Vorschlag der Verwaltung.

 

Diese schlägt vor, den Antrag der GS Lemwerder unter Beteiligung der Gesamtkonferenz und des Schulvorstandes die Schulbezirkssatzung dahingehend zu ändern, dass die Straßenzuordnung aufgehoben wird.

 

Ziel der Verwaltung sei es Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Schule die notwendigen organisatorischen Änderungen eigenverantwortlich vornehmen kann.

Ratsfrau Rosenow gab an, dass die ausgeführten Nachteile nicht abschließend präsentiert wurden und sie die Entscheidung über eine Jahrgangsbündelung als zu früh empfindet. Ihrer Meinung nach war das Ergebnis knapp und es gebe viele Bedenken bezüglich der Umsetzung.

 

Ratsherr Schöne schloss sich der Meinung seiner Vorrednerin hinsichtlich der kurzfristigen Entscheidung an. Er stellte fest, dass der Arbeitskreis erstmalig im Mai dieses Jahres über diese Veränderung gesprochen habe und darüber keine Information an die Schulklassen stattgefunden habe.

Des Weiteren hinterfragte er die Größe der Gesamtkonferenz.

 

Dies beantwortete die Lehrervertreterin Frau Glimm. Die Gesamtkonferenz bestehe aus 25 Personen von denen 22 Mitglieder an der Abstimmung teilnehmen durften. Drei Mitglieder hatten aufgrund § 41 des NSchG ein Mitwirkungsverbot, da sie von der Entscheidung betroffen sind. Glimm führte aus, dass sehr wohl eine Information an die Schulklassen in Form eines Elternbriefes erging. Dieser wurde am 16.05.2017 verteilt und eine Woche später wurde dann eine Elternratssitzung zu diesem Thema einberufen.

 

Ratsfrau Wiebke Naujoks teilte den Anwesenden mit, dass die angeführten Probleme die Schule gegenwärtig belasten und dies der ausschlaggebende Punkt bezüglich einer kurzfristigen Lösung gewesen sei. Des Weiteren sei das pädagogische Konzept durchdacht und erfordert die Aufhebung der Schulgrenzen unabweisbar.

 

Fraktionsvorsitzender Rohde informierte, dass die Schuleinzugsgrenzen in Absprache mit der Schule gesetzt werden.  Um die Kinder gerecht zu verteilen, sollten diese aufgehoben werden. Dies bedeutet aber nicht, dass Eltern damit die Wahl der Schule selbständig treffen können. Die Organisationshoheit liegt dann bei der Schule.

 

Zum Ergebnis der Gesamtkonferenz und des Schulvorstandes betonte er, dass dies eine pädagogische Entscheidung der Schule war und die Politik hier, seiner Meinung nach, nicht eingreifen dürfe.

 

Die Elternvertreterin, Frau Pogoda, lobte die kurzfristige Lösung und bat um ein politisches Signal für die Jahrgangsbündelung und um Unterstützung der Schule.

 

Bürgermeisterin Neuke ergänzte hierzu, dass die Rolle der Politik und des Schulträgers lediglich organisatorisch zu betrachten sei. Sie sind für die Rahmenbedingungen verantwortlich. Diese seien zum einen die räumliche und sachliche Organisation der Schule zum anderen aber auch personelle und hauswirtschaftliche Aspekte. Des Weiteren ist der rechtliche Rahmen zu berücksichtigen und die Schülerbeförderung zu regeln.

Frau Neuke betonte, dass eine Umsetzung nur möglich sei, wenn alle Beteiligten in die gleiche Richtung schwimmen.

 

Die Vorsitzende Frau Drees unterbrach die Sitzung um 18:57 Uhr für die Einwohnerfragestunde.

 

Ein Vater erkundigte sich zunächst nach den voraussichtlichen Kosten des Umbaus der GS Lemwerder- Standort Deichshausen.

Frau Neuke teilte den Anwesenden daraufhin mit, dass es derzeit keine abgeschlossene Planung gebe,  jedoch Differenzierungsräume benötigt werden. Sie versicherte, dass der Umbau bedacht und an zukünftigen Entwicklungen angepasst umgesetzt werden soll. Des Weiteren soll die Barrierefreiheit und auch die Erhaltung des Standortes berücksichtigt werden. Die voraussichtlichen Kosten werden nach erster Schätzung bei 200.000,00 € liegen.

Er fragte daraufhin, ob die GS Lemwerder- Standort Deichshausen auch für eine Ganztagsschule in Frage käme? Dieses bejahte die Bürgermeisterin.

Weiterhin hinterfragte er die Klassenstärke im Zusammenhang mit einer Teilung der Klasse.

 

Frau Glimm informierte daraufhin, dass eine Regelklasse ab einer Stärke von 26 und die Eingangsstufe ab einer Stärke von 24 Kindern geteilt wird.

Der Schulleiter Herr Beddig ergänzte, dass jedoch eine Teilung nur bei einer entsprechenden Lehrerversorgung und bei vorhandenen Räumen möglich sei. Andernfalls könne sich die Landesschulbehörde auch gegen eine Teilung entscheiden.

 

Weiter wurde nach den Unterschieden zwischen der Regelklasse und der Eingangsstufe gefragt.

Die Lehrervertreterin Frau Glimm teilte daraufhin mit, dass es rein fachlich keinen Unterschied zwischen den beiden Unterrichtsformen gebe. Sie betonte, dass es nur einen pädagogischen Unterricht gebe, der Lernstoff jedoch bei beiden Formen identisch sei.

 

Als weiteres Thema wurde in der Einwohnerfragestunde die angesprochene Klassendynamik hinterfragt.

Frau Glimm antwortete, dass die Unterrichtsführung bei einer Klassenstärke von 9-10 Kindern deutlich schwieriger sei als bei einer Klasse mit 20 oder mehr Kindern. Diese Klassenstärke benachteilige alle Betroffenen, da sich unter anderem im Musik- oder Sportunterricht eine Unterrichtung als schwierig erweist sowie häufig keine Dynamik in den Gruppen entsteht.

 

Es gab jedoch auch positive Feedbacks aus den Elternreihen. Eine Mutter äußerte Ihre anfänglichen Bedenken bei der Ausgliederung einer Klasse in die Eschhofschule Lemwerder. Sie betonte hierzu, dass die Lehrer diese Entscheidung damals befürworteten, um die Kinder vernünftig unterrichten zu können. Diese Entscheidung war letztendlich die Richtige,  sodass sie heute ebenfalls positiv dieser Ausgliederung gegenüberstehe und der Empfehlung der Schule vertraut.

 

Weiter erkundigten sich die Eltern nach der langfristigen Planung, auch unter Berücksichtigung einer Ganztagsschule, und schlugen hierzu die Errichtung eines großen Schulzentrums für die 1 - 4 Klasse vor. Herr Beddig erläuterte, dass die Fachbereichsleiterin Zander ihm berichtet habe, dass Gebäude am Standort Mitte sei nicht ausbaubar. (Anmerkung der Verwaltung: Diese Aussage stimmt nicht. Auf Nachfrage in der Gesamtkonferenz teilte Frau Zander mit, dass ihr lediglich die Information vorliegt, dass der Innenbereich nicht kurzfristig umgebaut werden könne, weil er als Pausenhof gebaut wurde. Weitere Aussagen könne sie nicht machen, insbesondere ein Ausbau im Außenbereich sei vom Bauamt zu prüfen.

 

Frau Neuke teilte daraufhin mit, dass diese inhaltlichen Fragen bei der Entscheidung für eine Jahrgangsbündelung berücksichtigt wurden, eine Entscheidung darüber jedoch aus dem Bedarf heraus entschieden wird.

 

Es folgten weitere Wortmeldungen sowie verschiedene Fragen zum Arbeitskreis und der zukünftigen Verbesserung des Informationsflusses.

 

Abschließend erkundigten sich die Eltern nach der Beförderung der Schüler von Mitte nach Deichshausen.

Dazu teilte Frau Glimm mit, dass rein rechtlich alle Kinder im Umkreis von 2 Km den Schulweg zu Fuß bestreiten können. Die Beförderung per Bus wird für alle weiteren Kinder beauftragt.

 

Um 20:16 Uhr schloss die Vorsitzende die Einwohnerfragestunde.

 

Ratsherr Schöne äußerte sich daraufhin abschließend zur Entscheidung der Gesamtkonferenz indem er dafür plädierte die Entscheidung zu akzeptieren und den Informationsfluss bei weiteren Entscheidungen hinsichtlich der Grundschule zu verbessern.