Die Gemeinde Lemwerder hat die Möglichkeit, eine Stellungnahme zur geplanten Schließung der Oberschule abzugeben. Durch die Verlegung der Beratung in den November hat die Gemeinde nun Zeit für die Abstimmung der Inhalte dieser Stellungnahme erhalten.

Seitens der Verwaltung wird der Erhalt des Standortes Lemwerder gefordert. Auf die Stellungnahme der Elternschaft wird dabei verwiesen. Dort werden gerade die Vorzüge der OBS Lemwerder hervorgehoben.

Ergänzend sollte die Gemeinde noch auf folgendes hinweisen.

Lemwerder ist ein starker Wohn- und Wirtschaftsstandort. Gerade die gute Infrastruktur ist für viele ein Grund für den Zuzug und den Verbleib. Durch die Schließung der OBS wird diese Infrastruktur stark beeinträchtigt.

Die Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen enthalten nicht die aktuellen Zahlen aus 2019. Insbesondere durch Zuzug haben sich zum einen die Schülerzahlen verändert aber auch die Prognose für die künftigen Jahrgänge ist durch Zuzüge in den Altersklassen 25 bis 40 Jahre deutlich positiver einzuschätzen. 

Die Oberschule hat mit Herrn Andreas Diercks erst seit August 2018 wieder eine Schulleitung. Herr Diercks hat in der kurzen Zeit bereits viele positive Akzente an der Oberschule gesetzt. Diese guten Ergebnisse können dazu führen, dass sich die Übergangsquote langfristig an den Landesdurchschnitt anpasst. Die Schule hat die Chance verdient, diese Entwicklung zu erleben.

Die Oberschule arbeitet in enger Kooperation mit örtlichen Unternehmen und erfüllt damit die Ansätze für eine Oberschule im Hinblick auf Berufsorientierung vorbildlich. Diese Ansätze sind im Fall einer Schließung nicht in eine andere Kommune/Schule übertragbar.

Die Oberschule hat durch die örtlichen Unternehmen und Betriebe viel Unterstützung. Ob im Rahmen von Stiftungsentscheidungen, Spenden oder Sponsoring. Die aktiven Eltern und Förderer hängen unmittelbar mit der Nähe und den kurzen Wegen in Lemwerder zusammen. Eine Schließung der Oberschule zerstört dieses Netzwerk.

Der Landkreis Wesermarsch als Schulträger hat die Offenheit für Lösungsansätze signalisiert. In einem gemeinsamen Gespräch mit dem Träger und der Landesschulbehörde sollen die hier eingegangenen Optionen auf Umsetzbarkeit geprüft werden.

Gleichzeitig ist die Landesregierung aufzufordern, die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen anzupassen. Die geforderten „gleichwertigen Lebensverhältnisse“ für ländliche Räume benötigen auch Veränderungen in den Schulsystemen bzw. deren Umsetzung.

Beschlussvorschlag: Der Rat der Gemeinde Lemwerder fordert den Erhalt der Eschhofschule und unterstützt die vorstehende Stellungnahme und die Vorschläge der Verwaltung.