Beratungsgegenstand:
Was
ist Starkregen?
Starkregen entsteht beim Abregnen massiver Gewitterwolken. Als Folge von Starkregen können beispielsweise Sturzfluten entstehen, wenn der Boden diesen nicht schnell genug aufnehmen kann und Kanalsysteme bereits vollgelaufen sind. Die größte Bedrohung im Kontext eines Starkregenereignisses ist die Sturzflut. Starkregen kann überall auftreten!
Der Deutsche Wetterdienst teilt drei Warnstufen ein:
Starkregen: 15-25 l/m² in einer Stunde oder
20-35l/m² in sechs Stunden
Heftiger Starkregen: 25-40 l/m² in einer Stunde oder
35-60 l/m² in sechs Stunden
Extrem heftiger Starkregen: > 40 l/m² in einer Stunde oder
< 60l/m² in sechs Stunden
Aufgrund der immer häufiger auftretenden schwerwiegenden Starkregenereignisse in Deutschland ist auch die Gemeinde Lemwerder bestrebt, das Thema Starkregen anzugehen und darüber aufzuklären. Welche Bereiche in Lemwerder bei einem Starkregenereignis von Überschwemmungen betroffen sein könnten, veranschaulicht die Starkregengefahrenkarte, erstellt vom Oldenburgisch- Ostfriesischen Wasserverband (OOWV). Diese ist über das Geoportal Terraweb abrufbar:
In der Menüleiste rechts unter Karten/Karten- u. Themenverwaltung kann zum einen die Hintergrundkarte sowie das Starkregenereignis ausgewählt werden. Drei verschiedene Szenarien stehen zur Auswahl. T10 beschreibt ein 10- jähriges Starkregenereignis mit einer Dauerstufe von 60 min., T30 ein 30- jähriges und T100 ein 100- jähriges. Weitere Informationen sowie eine Legende zu den einzelnen Ereignissen sind auf dem Informationsbutton „i“ zu finden.
Der Link zur Starkregengefahrenkarte kann auch über die Homepage der Gemeinde über die Rubrik Klimaschutz aufgerufen werden.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2023 hatte die FDP Fraktion einen Antrag auf Ausarbeitung eines Starkregenrisikomanagements gestellt. Es wurde nach Beratung und Abstimmung in den jeweiligen Ausschüssen daraufhin für die Erstellung eines Starkregen-Risikomanagements ein Betrag i. H. von 40.000,00 Euro in den Haushalt 2023 eingestellt.
Ferner wird in dem Antrag auf mögliche Förderprogramme und Unterstützung durch die kommunale Umwelt-AktioN hingewiesen. Die Klimamanagerin der Gemeinde hat zwischenzeitlich Kontakt zur UAN aufgenommen und die Gemeinde ist dem Starkregennetzwerk Niedersachsen beigetreten, um von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Die UAN empfiehlt, die Gefahrenkarte im nächsten Schritt im Detail zu prüfen und die Ergebnisse in intensiven Augenschein zu nehmen, denn sie sind die Grundlage für die weiteren Schritte. Ebenso sei es ratsam, die Datengrundlage zu prüfen. Welche Daten wurden genau verwendet bzw. welche fehlen und können noch beigesteuert werden, um das Bild weiter zu schärfen. Diesen Fragen geht die Klimamanagerin aktuell nach und ist auf der Suche nach entsprechenden Planungsbüros. Auch die Recherche zu möglichen Fördergeldern läuft parallel dazu.
Aber auch das Thema „Generalentwässerungsplan“ aus den Jahren 2014/2016, das seinerzeit nicht fortgeführt wurde, sollte in diesem Kontext aus Sicht der Verwaltung noch einmal aufgegriffen werden.
Im November 2014
wurde ein Planungsbüro beauftragt mit dem Ziel auf eine Übersicht für das
Oberflächenentwässerungssystem hinzuarbeiten. Mithilfe einer Bestandsaufnahme
der Rohrleitungen, Schächte und offenen Gräben und von hydraulischen
Berechnungen sollten Schwachstellen des Entwässerungssystems ausfindig gemacht
und Lösungsansätze gebildet werden. Zunächst wurde nur das Kerngebiet der
Gemeinde betrachtet. Später hinzu kamen zwei weitere Entwässerungsgebiete in
der Gemeinde. Zum einen wurde das ehemalige Neubaugebiet an der
Niedersachsenstraße näher betrachtet, zum anderen die Eschhofsiedlung. Auf der
Karte sind die drei Untersuchungsgebiete farblich dargestellt. Die seinerzeit
gewonnenen Erkenntnisse können möglicherweise nach entsprechender
Aktualisierung in das Thema Starkregenrisikomanagement einfließen.
Für den 05.10.2023 hat die Gemeindeverwaltung Herrn Olaf Sonnenschein vom OOWV in die Sitzung des Finanz- und Gemeindeentwicklungsausschusses eingeladen, der dann aus Sicht des OOWVs Auskunft geben kann, wie die weitere Vorgehensweise des Verbands bei diesem Thema aussieht.
Begründung: